Dienstag, 18. Juli 2017

Wahlprogramm 2.1

2.1 Die weitere Mitgliedschaft in der Eurozone ist für Deutschland unbezahlbar


Die Geschäftsgrundlage des Euro war: Keine Haftung für die Schulden anderer Länder und keine Staatsschulden über 60 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts. Diese Regeln sind zerstört worden.

Deshalb muss Deutschland die Transferunion aufkündigen und den Euroraum verlassen.



Analyse:


Den Verfassern dieser epochalen "Feststellung" sollte eigentlich bekannt sein, dass sich die Staatsschulden der BRD (die vor 1999 übrigens noch in DEM beziffert wurden) erst durch die Kosten der Wiedervereinigung, die ab 1995 zum Tragen kamen, und die weltweite Zocker- und Spekulantenkrise, die sich ab 2010 in den Haushalten aller Länder rund um den Globus manifestierte, gegenüber der Zeit vor der Wiedervereinigung mehr als verdreifachten. Das geht aus dieser Graphik sehr schön hervor. Ohne die verantwortungslose Zockerei mit überschüssigem (sollte eher überflüssig heißen, da es dem Geldkreislauf entzogen wurde) Geld wären die Haushalte der Eurozone heute konsolidiert, und die Europäer könnten sich wichtigeren Dingen widmen.

Den Verfassern sollte ebenso bekannt sein, dass der Euro als Währung mit dem im selben Atemzug kritisierten ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) nur bedingt zu tun hat, beide aber auf multilateralen Staatsverträgen beruhen, die gar nicht, respektive nur unter Inkaufnahme gewaltiger finanzieller Verluste kündbar sind. Sieht man sich die aktuelle Entwicklung genauer an, profitiert die Wirtschaft der BRD (nicht die BRD als Staat!) in erheblichem Maße von der Schuldenkrise, während die ärmeren EU-Partner die Kosten dafür schultern müssen.

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