Donnerstag, 20. Juli 2017

Wahlprogramm 2.3

2.3 Erhalt des Bargelds


Unser Bargeld ist in Gefahr. Mit Unterstützung von Bundesregierung, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank wird seine schleichende Abschaffung vorbereitet.

Die AfD fordert den dauerhaften Erhalt der uneingeschränkten Bargeldnutzung als wichtiges bürgerliches Freiheitsrecht.

Mit der Abschaffung des Bargelds würde die Rolle des Geldes als unantastbarer und gebührenfreier Wertspeicher eingeschränkt. Eine Abschaffung des Bargelds macht für den Krisenfall die Enteignung von Kontoinhabern möglich. Bargeld ist ein natürliches Bollwerk gegen eine weitere Absenkung der Zinsen bis in den negativen Bereich.

Ein Bargeldverbot würde bedeuten, dass Zahlungsvorgänge nur noch elektronisch stattfinden können. Dies eröffnet Staat und Banken die totale Kontrolle über alle Geldströme und Wirtschaftsaktivitäten, über jede finanzielle Handlung der Bürger, unter Umständen sogar über deren Aufenthaltsorte. Aus dem gläsernen Bankkunden würde der gläserne Mensch – Vollüberwachung bis hinein in private, ja intime Lebensbereiche. Mit einem freiheitlichen Rechtsstaat sind solche Kontrollmöglichkeiten nicht vereinbar.



Analyse:


Erneut jagt man dem Leser Angst ein, um ihn dann besser mit den nachfolgenden (ebensowenig mit Fakten belegbaren) Behauptungen und "Schlüssen" auf die eigene Linie einschwören zu können. Fakt ist, dass es in einigen europäischen Ländern inzwischen so gut wie kein Bargeld mehr gibt, weil die Bürger dieser Staaten es bequemer finden, mit E-cash oder Kreditkarte zu zahlen. Die bargeldlose Zahlung ist zudem in punkto Sicherheit dem Bargeld überlegen, das von Dieben im Gegensatz zu PIN-geschützten Karten problemlos benutzt werden kann. Die Bürger der BRD sind etwas konservativer, und tragen ihr Geld lieber in Münzen und Scheinen bei sich.

Warum die AfD im zweiten Absatz plötzlich eine "uneingeschränkte Bargeldnutzung" statt des Erhalts des Bargelds in Form von Münzen und Scheinen fordert, sollte sie schon herleiten, bevor sie Forderungen aufstellt. Möglicherweise sollte man ihr den Tipp geben, dass es ohne Bargeld auch keine "uneingeschränkte Bargeldnutzung" geben kann?

Dass Münzen und Scheine einen "unantastbaren und gebührenfreien Wertspeicher" darstellen, erfuhren die Menschen 1929 am eigenen Leib, als sich die Anzahl der Nullen hinter der ersten Ziffer teilweise stündlich erhöhte. Sprich: Die natürliche Inflation entwertet Münzen und Scheine auf die gleiche Weise wie die elektronischen Zahlungsmittel. Als Schützenhilfe für die AfD: Wirklich betroffen von einer bargeldlosen BRD wären Bettler, Obdachlose, Schuldner mit einem P-Konto, Kleinkriminelle und das organisierte Verbrechen, das dann über keine Schwarz- und Schutzgelder mehr verfügen könnte. Und gerade diese aussterbende Spezies ist ja besonders schützenswert, oder?

Staat und Banken haben heute schon die volle Kontrolle über unsere privaten und intimen YouTube-Videos, unsere Aktivitäten in (a)sozialen Medien, können dank unserer Tabletten, Schlau-Fone oder -Uhren vollständige Bewegungsprofile mit Pulsfrequenz erstellen, und wissen nicht nur, wo wir unser Geld her bekommen, sondern auch, wann wir was bei Amazon und Co. eingekauft haben. That's life. Zeit, sich - beleidigt ob der ungerechte Welt da draußen - gar bitterlich bei den 7.827 Freunden auf Fratzenbock oder Twitter zu beschweren...

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