Sonntag, 23. Juli 2017

Wahlprogramm 8.2

8.2 Berufliche Bildung stärken: Meister statt Master


Die duale Ausbildung in Unternehmen und Berufsschulen ist ein Erfolgsmodell. Jedoch gefährden das Streben nach immer höheren Abiturienten- und Akademikerquoten sowie unzureichende Kenntnisse von Haupt- und Realschulabsolventen den Nachwuchs in den Ausbildungsberufen. Zahlreiche Lehrstellen können aus Mangel an ausreichend qualifizierten Bewerbern nicht besetzt werden, ein Viertel der Lehrlinge bricht die Ausbildung ab. Ähnlich verhält es sich mit den Abbrecherquoten bei Studenten.

Wir wollen das weltweit geschätzte berufliche Bildungs- und Ausbildungssystem stärken. Der Wert und Nutzen der beruflichen Bildung muss stärker gewürdigt werden.



Analyse:


Dass die duale Ausbildung ein Erfolgsmodell ist, sollte die AfD erst einmal anhand von Zahlen schlüssig belegen. In einer durchgehend digitalisierten und elektrifizierten Welt spielen handwerkliche Fähigkeiten nur noch eine untergeordnete Rolle. Bereits der heutige Mensch muss sich damit abfinden, dass viele Tätigkeiten von Robotern weitaus präziser erledigt werden können, als ein Mensch das je zustande brächte. Zudem arbeiten Roboter rund um die Uhr, kosten weniger Unterhalt und können bei Nichtbedarf einfach abgeschaltet oder eingeschmolzen werden, um das Grundmaterial für ihre Nachfolgeversion zu liefern.

Mit diesen ökonomischen Vorteilen kann ein Mensch nicht konkurrieren, daher ist die duale Ausbildung eher ein Auslaufmodell, dass sich in den nächsten dreißig Jahren erübrigen wird. Um Menschen für die Zukunft fit machen zu können, müssen wir ihnen die höchstmögliche Qualifikation zukommen lassen, die ihre mentale Kapazität hergibt. Die Wahrheit ist leider sehr brutal - Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz werden in naher Zukunft nur noch gering qualifizierte Jobs verrichten können, bei denen man Roboter (noch) nicht einsetzen kann, da sie rein physikalisch nicht an den Arbeitsort passen (zum Beispiel enge Schächte der Kanalisation).

Wir sollten uns also eher überlegen, mit welchen Tätigkeiten wir durch Robotisierung überflüssig gewordene Arbeitskräfte zu beschäftigen gedenken, statt uns ob ihrer bald sowieso obsoleten beruflichen Ausbildung den Kopf zu zerbrechen.

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